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Gesellschaft CJZ Bonn e.V.

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Neujahrsempfang der GCJZ Bonn

Mit einem Gastvortrag von Prof. Dr. Christian Wiese, Frankfurt/M

08. März 2017


Haus der Kirche - 19.00 Uhr
Adenauerallee 37, Bonn


„Unheilsspuren“: Überlegungen zu Luthers „Judenschriften“ und ihrer Wirkungsgeschichte

Angesichts der in der protestantischen Theologie seit der Reformation stets mitschwingenden Tradition des christlichen Antijudaismus und Antisemitismus und der in hohem Maße zwiespältigen Haltung Martin Luthers zu Juden und Judentum in seinen sog. „Judenschriften“ ist es von höchster Bedeutung, im Kontext des Reformationsjubiläums die jüdische Perspektive – in Vergangenheit und Gegenwart – konsequent mit zu bedenken.

Der Vortrag geht aus von dem theologischen Widerspruch des zeitgenössischen Judentums in Gestalt des Gelehrten Josel von Rosheim (1476-1556), der Luthers Judentumsfeindschaft auch auf politischer Ebene entgegentrat.

Beleuchtet wird jedoch auch die zwiespältige – bisweilen überraschend positive – Deutung Luthers und der Reformation durch jüdische Historiker und Philosophen des 19. und 20. Jahrhunderts im Kontext von Debatten über Antisemitismus und bürgerliche Gleichberechtigung der Juden in Europa.

Am Schluss stehen Reflexionen über die gegenwärtige Reaktion jüdischer Intellektueller auf das Reformationsjubiläum.

Christian Wiese ist Judaist und seit 2010 Inhaber der Martin-Buber-Professur für Jüdische Religionsphilosophie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Musikalische Umrahmung durch Markus Schinkel (Klavier) & Shirin Partowi (Gesang)