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Von „neuen Christen“ und „neuen Juden“

Vortrag von Prof. Dr. Sina Rauschenbach, Potsdam

19. Juni 2023


Hörsaal IX - 19.15 Uhr
Hauptgebäude, Universität Bonn


Nach den Zwangstaufen und Vertreibungen der iberischen Juden am Ende des 15. Jahrhunderts entstand eine sefardische (=iberisch-jüdische) Diaspora, die sich von der iberischen Halbinsel über den Mittelmeerraum und das Osmanische Reich bis nach Nordeuropa und zur Atlantischen Welt erstreckte. Diese Diaspora umfasste auch zahlreiche „neue Christen“ (getaufte Juden und deren Nachkommen), von denen einige sich voll dem Christentum zuwandten, einige im Geheimen weiterhin dem Judentum treu blieben und wieder andere sich z.T. nach Generationen entschlossen, ihre Herkunftsländer zu verlassen, sich in jüdische Gemeinden in anderen Teilen der Welt einzugliedern und nun ihrerseits ihre christliche Vergangenheit hinter sich zu lassen, um zu „neuen Juden“ (Yosef Kaplan) zu werden. Der Vortrag handelt von Migration und Mehrfachzugehörigkeit dieser „neuen Christen“ und „neuen Juden“ in der westlichen sefardischen Diaspora. Er erklärt, wie es zu Konstellationen kam, die im 17. Jahrhundert Denker wie Uriel da Costa oder Spinoza hervorbrachten und warum dieser Teil der jüdischen Geschichte uns gerade heute wieder so viel zu sagen hat.

Veranstalter: Kath. Bildungswerk, Ev. Forum, GCJZ, Gedenkstätte, Univ. Bonn, Sem. für Religionspädagogik und Sem. für Liturgiewissenschaft der Kath.-Theol. Fakultät