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Jüdischer Prophet oder Selbsthasser? Karl Kraus‘ Paradoxien

Vortrag von Prof. Dr. Jacques Le Rider, Paris (EPHE)

19. Januar 2015


Hörsaal VII - 20.00 Uhr s.t.
Universität Bonn


1898 und 1899 bricht Karl Kraus mit der literarischen Avantgarde des Jungen Wien, mit Theodor Herzl und dem Zionismus und mit den etablierten Zeitschriften, um als Antijournalist die "counter-review" Die Fackel herauszugeben. War es weise, den "Dreyfus-Kitsch" der Liberalen, den korrupten (jüdischen) Feuilletonismus und "Heine und die Folgen" strenger zu denunzieren als den Antisemitismus, der in der Lueger-Zeit zum Kulturcode der Wiener Gesellschaft wurde? Theodor Lessing erblickte in ihm ein prominentes Beispiel von "jüdischem Selbsthass". Walter Benjamin schrieb im Gegenteil: "Das Bild der göttlichen Gerechtigkeit als Sprache -- ja in der deutschen selber -- zu verehren, das ist der echt jüdische Salto mortale, mit dem er den Bann des Dämons zu sprengen sucht." Die komplexe und paradoxale jüdische Identität Karl Kraus' soll in diesem Vortrag untersucht werden.

Veranstalter: Kath. Bildungswerk, Ev. Forum, GCJZ,  Universität Bonn), Sem. für Religionspädagogik und Sem. für Liturgiewissenschaft der Kath.-Theol. Fakultät