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„Mit dieser Hälfte haben wir Umgang“ - Paul Celans Konzeption Zweiter Zeugenschaft

Votrag von Dr. Lydia Koelle, Bonn

27. November 2014


Hörsaal VII - 20.00 Uhr s.t.
Universität Bonn


In einer Zeit des Vergessens insistierte Paul Celan (1920-1970) auf das Gedächtnis an die Toten des Holocaust und auf den Dialog mit Ihnen, als die Hälfte, mit denen seine Gedichte Umgang haben. Er schrieb im Bewusstsein seiner Zeugenschaft und im Bewusstsein des Zeugnischarakters seiner Dichtung. Paul Celan hat ein Modell Zweiter Zeugenschaft und eine Ethik der Erinnerung durch seine Dichtung und mit ihrer Rezeption begründet. Wie eine Flaschenpost auf den noch unbekannten Finder ihrer Botschaft zusteuert, sind Celans Gedichte auf einen Zweiten Zeugen hin unterwegs, der sie liest und weiterträgt. In der Zeugen-Freundschaft und Zeugen-Konkurrenz mit Nelly Sachs wird das Risiko deutlich, was es in der Bundesrepublik der 60er Jahre bedeutete, auf den Zeugen der eigenen Zeugenschaft angewiesen, ja, an ihm ausgeliefert zu sein.

Veranstalter: Kath. Bildungswerk, Ev. Forum, GCJZ,  Universität Bonn), Sem. für Religionspädagogik und Sem. für Liturgiewissenschaft der Kath.-Theol. Fakultät